Literarische Versuche / Literary Attempts


Ich schreibe immer wieder mal kurze Texte seit den 1970er Jahren. 2012/13 habe ich dann beschlossen, Texte in Romanlänge zu verfassen. Sie sind bisher alle nur als e-Books veröffentlicht.

 

 I have been writing short texts since the 1970s. In 2012/13 I've decided to change over to a novel format and I am writing longer texts. They have only been published as e-books.

 

 

 

 

 

Leseproben / Extracts

Ein Knoten mit Ablaufdatum

Meine Autobiographie ...

 

SO IST DAS...

 

 

Ein Knoten aus Kugeln in einer Kugel, dreidimensional, ohne Anfang, ohne Ende, mein zugegebenermaßen etwas verwirrendes Kulturmodell, das ich in meiner Doktorarbeit entwickelt hatte. Ich suchte nach einer Definition von Kultur, aber es stellte sich heraus, dass es keine Definition geben kann, ja geben darf, um Kultur geschehen zu lassen. Trotzdem lebe ich in einer europäischen Kultur, bewege mich auf verschlungenen Bahnen ohne Ende aber mit Ablaufdatum innerhalb eines komplexen Universums. Mein Leben, und darum soll es hier gehen, ist durchsetzt von Schwarzen Löchern, die mir Schwierigkeiten aus dem Weg schaffen sollten, es aber nicht tun.

 

Schon als kleines Kind liebte ich verschiedene Monster und Science Fiction sowie schwarz-weiß Filme, in denen ein Auto auf den Saturnringen seine Runden dreht oder ein Mann fröhlich auf der Sichel des Mondes sitzt. Ich sitze indes an meinem alten, großen Schreibtisch zwischen allerlei Farben und Stiften und kreise nur in Gedanken. In meinem Kopf befindet sich ein kleines, feines Schwarzes Loch mit einem hübschen Ereignishorizont und einem weißen Lattenzaun drum herum. Die meisten Sachen verschwinden, die dort hineinfallen, aber andere tauchen auch plötzlich auf wie Eulen, Spaghetti, eine gar schröckliche Spinne, - frau kann nie sagen, was wirklich kommt. Eine bunte Murmel, ein Gedankenknoten, - wer weiß das schon so genau.

  

Mein Weg zur Frau ist zwar verschlungen, aber ich bin trotzdem oder gerade deshalb gerne eine Frau. Manches stimmt mich heute traurig, anderes heiter, über manche Dinge schüttle ich auch nur mehr den Kopf. Die Erinnerungen kommen langsam, erscheinen durcheinander und verknotet, manchmal aber auch schnell und aufgeregt, wie das eben so ist. Vergessen wäre auch oft wirklich reizvoll gewesen, vor allem das Vergessen jener Lebensbereiche, die von Überlebenskampf und Selbstzweifeln geprägt sind, aber genau das vergisst frau natürlich nicht, denn es klebt an einem wie alter Kaugummi an einer Schuhsohle.

 

Ein anderes Motto bestimmt ebenfalls mein Leben und wurde von der Band Fehlfarben treffend formuliert: Was ich haben will, das krieg ich nicht, und was ich haben kann, das gefällt mir nicht. Ich bin selten zufrieden, mit mir selbst ebenso wenig wie mit mich umgebenden Menschen und mit Männern schon gar nicht, denn meine Ansprüche sind hoch und ich habe sehr schnell das Gefühl, dass es irgendwo noch mehr geben könnte, was ich versäumen könnte. Mehr Intelligenz, mehr Gefühl, mehr Verständnis, mehr Schönheit, mehr Wissen, mehr Miteinander als Gegeneinander, mehr offene Frauen, mehr liebevolle Männer, die einem auf Augenhöhe begegnen möchten.

 

Ich kämpfe gegen Schatten und Dämonen der Gegenwart wie der Vergangenheit, gegen Unwissenheit, Verdrängung, Dummheit, Ignoranz, Negation. Es war und ist ein Kampf in der unschuldigen Nackheit der Suchenden nach Erkenntnis, gegen alle gesellschaftlichen Zwänge und beengenden Normen, aber vorrangig gegen die Vorgaben irgendwelcher Menschen. Es ist ein Kampf mit der Kraft der Wissenden, die weder das Leben noch den Tod fürchtet, denn sollte ich vom Stuhl kippen, dann falle ich in mein ganz persönliches Schwarzes Loch. Und wer weiß, wo ich dann erneut hervorkrieche ...

 

 

 

Veröffentlicht als Kindle E-Book. /

Published as Kindle e-book.

(ASINB00GYCKE0O)


Die verschlungenen Wege der Mondfrau

Persönlich gehaltene Orts- und Reisebeschreibungen und wie man trotz Beeinträchtigung Spaß am Leben haben kann.

Etwa 125 Seiten

 

MONDSCHEIN

 

Der Mond ist nur im Deutschen männlich, sonst ist er weiblich und das aus gutem Grund. Die Maya haben den Mond zur wichtigsten Göttin erkoren, denn sie repräsentiert den ewigen Kreislauf von Leben und Vergehen. Um den Mond ranken sich in vielen Kulturen die unterschiedlichsten Geschichten, die ich alle faszinierend finde, denn auch ich fühle mich vom Mond angezogen, weil er stark mit dem jeweiligen Ort verbunden ist, an dem ich mich befinde, im Sinne von aktuellem Aufenthaltsort ebenso wie im Sinne eines geistigen Ortes, an dem ich mich vorübergehend aufhalte. Wichtig ist eine permanente Bewegung, die einen rastlos erscheinen lässt, aber die notwendig ist, um immer wieder Neues zu erfahren.

 

Im Internet habe ich durch Zufall eine sehr schöne Geschichte gefunden, die Die Mondfrau beschreibt, die mir selbst ungemein ähnlich erscheint:

 

Die Mondfrau geht den Weg der Freiheit. Sie wandelt sich in jedem Augenblick. Sie lebt intensiv und kraftvoll. Ihre Leidenschaft ist das Reisen, und wenn sie nicht in der weiten Welt unterwegs ist, dann reist sie in ihrer unergründlich tiefen Seelenlandschaft. Wenn du eine Mondfrau an dich binden willst, dann lass sie vollkommen frei. Sie lässt sich nicht festlegen. Versuche sie niemals einzuordnen, denn sie hat zu viele Facetten. Wenn dich eine Mondfrau in sich aufnimmt, dann öffnet sie sich ganz und gar und du darfst eintauchen in ihren Körper, in ihre Seele, in ihr tiefstes Sein. Wenn du in eine Mondfrau eindringst, dann dringst du in die dunkelste Nacht ein, und wenn du bereit bist, wird sie ein Feuer in dir entfachen, das deine Seele für immer leuchten lässt. Wenn du eine Mondfrau liebst, dann bist du bereit, deinem tiefstem Wesen zu begegnen, denn sie wird dich einladen auf eine Reise zu deiner Essenz. Die Mondfrau strahlt und zeigt sich offen der Welt. In diesen Phasen verschenkt sie alles was sie hat, wohl wissend, dass sie selbst das größte Geschenk ist. Und dann, allmählich zieht sie sich ganz in sich selbst zurück, denn ihre Kraft schöpft sie aus der Stille.

 

 Sie geht ihren Weg aufrecht und stolz, denn sie wird vom Pulsschlag der Erde getragen und von der Weisheit des Himmels geführt.

 

Die Mondfrau begegnet dir manchmal so kindlich und naiv wie ein kleines Mädchen, um im nächsten Moment aus ihrer tiefen Weisheit zu schöpfen. Alle Jahreszeiten findest du in ihr. Alle Altersstufen sind in ihr vereint. Unterschätze niemals ihre magische Kraft, und lass dich nicht täuschen von ihrem jungen Aussehen und ihrem freien Lachen. Die Mondfrau ist eine Träumerin, die all ihre Visionen in ihrem Tempo auf die Erde bringt. Dränge sie zu nichts, denn wenn du sie unter Druck setzt, wird sie erst geistig und dann körperlich fliehen. Die Mondfrau geht den Weg der Freiheit. Sie bindet sich nur an einen einzigen Ort, und dieser Ort liegt in ihr. Ihr Wegweiser ist die Liebe.

 

Die Mondfrau ist hier, um alle Wesen an den Wandel zu erinnern. Denn auch sie selbst ist bereit, immer wieder alles loszulassen und vollkommen nackt im Wind zu stehen. Sie scheut sich nicht vor dem Feuer. Denn sie selbst brennt lichterloh. Sie bleibt in der dunkelsten Stunde einfach sitzen, auch wenn alle um sie herum davonlaufen. Ihre Tränen haben schon einige Ozeane gefüllt, in die sie sich fallen ließ, um dort an den tiefsten Grund zu tauchen. Sie hat keine Angst vor der Tiefe des Seins. Sie hat keine Angst vor der dunklen Nacht, denn dort hat sie ihre Schönheit und ihre unermessliche Kraft gefunden. Sie ist wild, leidenschaftlich und voller Lust. Sie ist zärtlich, sanft und sehr verletzbar. Du denkst sie braucht dich nicht? Halte sie fest, und du wirst spüren, wie sehr sich nach einem Gefährten sehnt, der keine Angst vor den kraftvollen Wellen ihrer Seele hat.

 

 Ich fühle mich dieser Mondfrau sehr verbunden...

 

Veröffentlicht als Kindle E-Book. /

Published as Kindle e-book.

(ASIN B00GDM2DWM)


Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lache, weil es so schön war

Eine eigenwillige Liebessgeschichte, die aus zwei ineinander verwobenen Geschichten besteht.

Etwa 83 Seiten

 

ONLINE DATING

 

Es geht mir gut. Ich habe mein Leben im Griff und bewohne mit meiner Katze eine angenehme Wohnung. Ich bin finanziell abgesichert, kann auf eigenen Beinen stehen, bin mir selbst mehr als genug, fühle mich frei, bin ungebunden und unabhängig. So sollte es bleiben, eigentlich. Aber, ich entwickle auch manchmal Bedürfnisse, die oft nur hinter vorgehaltener Hand direkt benannt werden. [...]

 

Es gibt nur ein entscheidendes Problem, denn ich bin nicht unbedingt pflegeleicht und über 50. Ich hatte und habe das Gefühl, dass die gegenseitige Verunsicherung der Geschlechter im heterosexuellen Miteinander mit zunehmendem Alter exponentiell ansteigt, sei es wegen diverser daneben gegangener Vorbeziehungen oder wegen mangelnden Selbstwertgefühls, wird einem doch durch Magazine, Filme und das Internet beständig suggeriert, dass ältere Frauen zwar aktiv sein sollten, ja sogar Sex haben "dürften", aber sie müssten gleichzeitig schön, gepflegt und fit sein. Der Natur kann ja leicht mit Botox und Silikon in eine ewige Jugendlichkeit nachgeholfen werden und mindestens einen Tantra-Workshop musste frau auch absolviert haben, um ihren Marktwert zu steigern.

 

Ich hatte stattdessen Lebenserfahrung und war nicht ganz hässlich, aber ich fühle mich alles andere als perfekt. Ich wurde zwar oft für gut zehn Jahre jünger gehalten, aber man sah, dass ich keine 20 mehr war. Die hinterhältige Schwerkraft hatte sich meines Kinns und meiner Brüste bemächtigt, ich habe ein paar Kilos zu viel, bin daher etwas zu rund, bin dazu noch Brillenträgerin, trage kurze Haare, habe Schwimmreifen am Bauch und Cellulite am Po. Ich habe also alle möglichen und unmöglichen Mängel, die zwar jede Frau meines Alters zu haben scheint, aber ich empfand diese Makel als besonders störend. Aber, ich habe sogar noch ein paar größere Fehler, denn ich bin sehr direkt, ehrlich - und ich bin halbwegs intelligent. Der größte Mangel von allen, denn Männer scheinen meist keine intelligenten Frauen zu mögen, die ihre männlichen Positionen vielleicht ins Wanken bringen könnten.

 

 Auch wenn wir uns in den 2010ern befinden, die Rollenverteilung scheint immer noch dieselbe zu sein, - männerzentriert -,  die Frau hat dem Manne ergeben zu sein und unterwürfig um seine Aufmerksamkeit zu buhlen, zumindest artikulieren das einige Männer so ähnlich, ach ja, und jugendlich schlank sollten die Frauen klarerweise auch sein mit viel Oberweite und einem griffigen Po, den sie jederzeit gerne für allerlei Übergriffe zur Verfügung stellten. Sonst haben Frauen Haare auf den Zähnen, sind Hexen oder einfach "hantig", wie das in Oberösterreich so schön heißt. Nicht mal der Boom um Shades of Grey hat an dieser Meinung etwas ändern können, ja ändern wollen. Frauen haben dümmer zu sein als der Mann, ob sie jetzt Blümchensex oder die Hardcore Fesselvariante bevorzugen, denn nur der Mann bestimmt die Regeln in der Politik, in der Wirtschaft und auf jeden Fall im Bett.

 

Um dem durchaus manchmal erniedrigenden gegenseitigen Umschleichen in der Realität zu entgehen und um auch mit meiner Erkrankung nicht gleich unangenehm aufzufallen, begab ich mich in die Virtualität der Computerwelten und legte ein Online-Profil von mir auf einer der vielen Dating Seiten im Internet an. [...]

 

Ich entdeckte sehr schnell die Vorteile virtueller Kommunikation, denn dort konnte ich nur sagen, was ich auch sagen wollte, konnte ganz direkte und manchmal durchaus sexgeladene Unterhaltungen ohne Scheu führen. Ich chattete und flirtete, Treffen in der wirklichen Welt vermied ich aber vorerst. Meistens verbrachte ich aber anfänglich meine Zeit damit, bescheuerte oder entwürdigende Sex-Anfragen abzuwehren, übergriffige Menschen zu löschen und mich über jene Männer zu amüsieren, die glaubten, sie könnten mit Bildern von Schauspielern punkten.  [...]

 

 

Veröffentlicht bei Amazon/Kindle /

published by Amazon/Kindle

ASIN: B00HWWQ1DY

ISBN-13 978-1495254734